Regisseur Samir erzählt in seinem neuen Film «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» auf unterhaltsame Weise mithilfe von Animationen, Musik-Clips, Zeitzeug:innen, privaten Familienfotos und unbekanntem Archivmaterial die Geschichte der Migration aus den südlichen Nachbarländern in die Schweiz, von der Nachkriegszeit bis heute. Hatten bis in die 1950er-Jahre hinein die SP und Gewerkschaften die Schweizerische Arbeiter:innenkultur geführt, verloren diese Institutionen mehr und mehr an Bedeutung und eine neue Kraft tauchte auf, die unsere Gesellschaft bis heute prägt: Die Arbeitsmigration. Heute spricht niemand mehr von der «Arbeiterklasse», so die These des Filmemachers, vielmehr sei der Begriff «Arbeiter» zum Synonym von «Ausländer» geworden. Auch Lenzburg hat eine langjährige Immigrationsgeschichte. Über die der Italiener:innen, die sich in den 50er Jahren in grosser Zahl in Lenzburg niederliessen, hat Christoph Moser einen interessanten und umfassenden Beitrag in unserer Rubrik Zeitreise geschrieben. So zeigt der Film von Samir, der diesen Freitag auf dem Ziegelacker aufgeführt wird, auch ein Stück Lenzburger Geschichte. Der Eintritt ist frei und die Sitzgelegenheiten müssen selbst mitgenommen werden. Organisiert wird der Abend von der SP Lenzburg. Das Wetter sieht gut aus und es wird wohl nicht so kalt wie die letzten Tage. Da steht einem schönen und interssanten Freiluft-Kinoabend nichts im Wege!

Freitag, 20. September 2024, 19.30 Uhr, Ziegelacker (Grabenweg 12): Openair-Kino: Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer