Leseecke

«Eine Frau», das neue Buch von Annie Ernaux

In diesem Buch macht sich die Autorin Gedanken zum Verhältnis zwischen Mutter und Tochter.

Von Maria Winkler

13 Tage nach dem Tod der Mutter beginnt Annie Ernaux mit dem Schreiben. Sie hat das Bedürfnis über ihr Leben, das so eng mit dem der Mutter zusammenhängt, nachzudenken und diese Gedanken aufzuschreiben.
Annie Ernaux’s Mutter kommt 1906 in der Normandie, als Kind einer Arbeiterfamilie zur Welt. Sie hat somit zwei Weltkriege miterlebt, einmal als Kind und einmal als erwachsene Frau. Damals, als die Mutter auf die Welt, kam war ihr Werdegang vorbestimmt. Ein Mädchen hatte nicht die Schule abzuschliessen, sondern sollte so bald wie möglich zum Unterhalt der Familie beitragen. Dann heiraten und Kinder bekommen. Aber Annie Ernaux’ Mutter hat ihr Leben lang dagegen gekämpft, hat versucht aus diesem Trott auszubrechen, hat später einen Lebensmittelladen mit Café geführt. Sie hat ihre Tochter unterstützt, sodass diese studieren und später als Lehrerin an einem Gymnasium arbeiten konnte. Diese Ausbildung hat auch dazu geführt, dass sich Mutter und Tochter entfremdeten. Waren ihre Welten in denen sie lebten doch sehr verschieden aber eben auch untrennbar miteinander verbunden.
Annie Ernaux’ Sprache ist knapp und schnörkellos, trotzdem präzise und sehr klar. Es ist Geschichte, Soziologie und ein Nachdenken über Familienbande.

Das Buch kann in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.

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Die Stadtbibliothek hat wieder offen und freut sich auf Besuch. Bitte beachten Sie die vorerst reduzierten Öffnungszeiten. Zu diesen Zeiten auch der Abholservice genutzt werden um zuvor reservierte Medien abzuholen.

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Annie Ernaux / Eine Frau, Suhrkamp Verlag Berlin 2019