Mindestens jeden dritten Tag finde ich mich abends im Müli Märt wieder, wo ich Nachschub für den heimischen Kühlschrank jage. Ich mag es, durch die Auswahl zu schnoiggen und ich mag es auch, für meine Freunde und mich zu kochen – auch wenn ich es nicht besonders gut kann. Weil ich ein Kind meiner Zeit bin, versuche ich dabei viel Wert auf Nachhaltigkeit zu legen. Und Bio! Und Öko! Und mein Konto so: Nein. Tut weh. Und die Menge an Essen, die ich am Ende des Tages dank schlechtem Food Management noch schlechteren Gewissens wegschmeissen muss, tut auch weh. Ich habe also gute und grundsätzliche Gründe, um mich schon morgens im Bett mit dem Thema Essen auseinanderzusetzen. Und ich glaube, dass es auch anderen so geht wie mir.
Nennen wir das Problem beim Namen: Food Waste
Dieses Modewort mag ich überhaupt nicht, weil es mir das eigene Unvermögen vor Augen führt und gleichzeitig grusig en vogue ist. Ich versuche eigentlich wirklich sehr, keine Umweltsünderin zu sein, aber gute Vorsätze hin oder her, ich schmeisse viel zu viel Nahrung weg. Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, um mit dieser Tatsache umzugehen. Die einfachste wäre, zu akzeptieren, dass durch mein Handeln die Eiskappen schmelzen und meine Enkel eines Tages in den Zoo gehen werden, um sich eine Kuh anzuschauen. Ich entschied mich für die härtere Variante: Konfrontation. Also lud ich mir die Mobile App «Too Good to Go» aus dem Apple Store herunter.
Das Prinzip von «Too Good to Go» ist einfach: Übrig gebliebenen Lebensmittel können die Verteiler/innen zu einem günstigeren Preis über die App anbieten. So müssen sie nichts wegschmeissen, sondern können die Ware bequem vom Käufer und der Käuferin abholen lassen. Die Umsetzung der Idee in der App ist super, auch wie sie beworben wird gefällt mir sehr gut. Und sie gibt mir das Gefühl, gerade das Geschäft meines Lebens zu machen. Laut «Too Good To Go» soll das gerettete Essen nämlich preislich das Doppelte wert sein.
In Lenzburg gibt es viel zu retten
Die App zeigt auf einer Stadtkarte sämtliche Läden an, in denen es etwas zu retten gibt. Grün markierte Standorte haben noch Vorrat, rot markierte nicht. Wer will, kann auch ausserhalb von Lenzburg-City nach bestimmten Restaurants suchen. In unserer schönen Heimatstadt sind folgende Märkte dabei: Migrolino am Bahnhof, Migros Müli Märt, BrezelKönig, der Spar in Staufen, das YamYam, Metzgerei Häusermann, das Lenzburger Kosthaus, die Käserei Gaudis und sogar Hero! Die Abholzeiten sind zwar recht kurz und manchmal auch ziemlich spät gesetzt, aber mit etwas Organisation lässt sich ein Zwischenstopp gut in den Tagesablauf einplanen. Bezahlt habe ich per Kreditkarte.
«Dank der App entsorgen wir definitiv weniger. », erzählt mir eine Verkäuferin auf Nachfrage, während sie meine Tüte zusammenpackt. Was man rettet, kann man übrigens nicht im Voraus wissen. Normalerweise sind es Überraschungsboxen, die aus den Resten des Tages zusammengestellt werden. Auf meinen Streifzügen durch die Angebote in Lenzburg wurde ich nie enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Bei der letzten Abholung waren beispielsweise zwei Becher Sauerrahm aus dem Migrolino dabei. Wie exotisch, dachte ich, damit koche ich praktisch nie. Aber ich hätte es niemals übers Herz gebracht, den Rahm zu entsorgen. Schliesslich hatte ich ihn ja gerettet.
Bei Madame Frigo
Für alle Food-Retterinnen und -Retter findet sich in Lenzburg noch eine weitere Adresse. Unter der Passage vom Müli Märt, direkt neben dem Fotokasten beim KKiosk, wohnt Madame Frigo. Das ist ein herziger, grauer Gemeinschaftskühlschrank, der allen hungrigen Interessent/innen als Austauschplattform zur Verfügung steht. Hier können jederzeit Lebensmittel, die nicht mehr konsumiert werden, in das Kühlfach gelegt oder gratis mit nach Hause genommen werden. Ich persönlich weiss erst kürzlich von diesem Angebot. Als ich das letzte Mal am Kühlschrank vorbeikam, fand ich dort ein paar Croissants, Brötchen und anderes Chrömlizeug. Die Idee hinter Madame Frigo finde ich toll! Jetzt müsste man das Tauschgeschäft nur noch an die breite Masse und vor allem zu den Grossverteilern bringen.

Bild: Das könnte dich bei Madame Frigo erwarten. (Quelle: MF Lenzburg)
Lange Rede kurzer Sinn: Auch wenn mich das Thema Anti-Food-Waste total euphorisch stimmt, weiss ich, dass die Welt durch ein paar gerettete Kilo Nahrung nicht besser wird. Aber es tut gut, wenn man irgendwo damit anfängt. Zum Beispiel in der eigenen Heimatstadt.
Bist Du auch ein Essensretter? Zeig uns Deine Beute mit dem #welovelenzburg!
Nennen wir das Problem beim Namen: Food Waste
Dieses Modewort mag ich überhaupt nicht, weil es mir das eigene Unvermögen vor Augen führt und gleichzeitig grusig en vogue ist. Ich versuche eigentlich wirklich sehr, keine Umweltsünderin zu sein, aber gute Vorsätze hin oder her, ich schmeisse viel zu viel Nahrung weg. Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, um mit dieser Tatsache umzugehen. Die einfachste wäre, zu akzeptieren, dass durch mein Handeln die Eiskappen schmelzen und meine Enkel eines Tages in den Zoo gehen werden, um sich eine Kuh anzuschauen. Ich entschied mich für die härtere Variante: Konfrontation. Also lud ich mir die Mobile App «Too Good to Go» aus dem Apple Store herunter.
Das Prinzip von «Too Good to Go» ist einfach: Übrig gebliebenen Lebensmittel können die Verteiler/innen zu einem günstigeren Preis über die App anbieten. So müssen sie nichts wegschmeissen, sondern können die Ware bequem vom Käufer und der Käuferin abholen lassen. Die Umsetzung der Idee in der App ist super, auch wie sie beworben wird gefällt mir sehr gut. Und sie gibt mir das Gefühl, gerade das Geschäft meines Lebens zu machen. Laut «Too Good To Go» soll das gerettete Essen nämlich preislich das Doppelte wert sein.
In Lenzburg gibt es viel zu retten
Die App zeigt auf einer Stadtkarte sämtliche Läden an, in denen es etwas zu retten gibt. Grün markierte Standorte haben noch Vorrat, rot markierte nicht. Wer will, kann auch ausserhalb von Lenzburg-City nach bestimmten Restaurants suchen. In unserer schönen Heimatstadt sind folgende Märkte dabei: Migrolino am Bahnhof, Migros Müli Märt, BrezelKönig, der Spar in Staufen, das YamYam, Metzgerei Häusermann, das Lenzburger Kosthaus, die Käserei Gaudis und sogar Hero! Die Abholzeiten sind zwar recht kurz und manchmal auch ziemlich spät gesetzt, aber mit etwas Organisation lässt sich ein Zwischenstopp gut in den Tagesablauf einplanen. Bezahlt habe ich per Kreditkarte.
Bild: Feines aus dem YamYam. Ich glaube, ich könnte mein Leben lang nur von ihrer persischen Speisekarte leben.
«Dank der App entsorgen wir definitiv weniger. », erzählt mir eine Verkäuferin auf Nachfrage, während sie meine Tüte zusammenpackt. Was man rettet, kann man übrigens nicht im Voraus wissen. Normalerweise sind es Überraschungsboxen, die aus den Resten des Tages zusammengestellt werden. Auf meinen Streifzügen durch die Angebote in Lenzburg wurde ich nie enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Bei der letzten Abholung waren beispielsweise zwei Becher Sauerrahm aus dem Migrolino dabei. Wie exotisch, dachte ich, damit koche ich praktisch nie. Aber ich hätte es niemals übers Herz gebracht, den Rahm zu entsorgen. Schliesslich hatte ich ihn ja gerettet.
Bei Madame Frigo
Für alle Food-Retterinnen und -Retter findet sich in Lenzburg noch eine weitere Adresse. Unter der Passage vom Müli Märt, direkt neben dem Fotokasten beim KKiosk, wohnt Madame Frigo. Das ist ein herziger, grauer Gemeinschaftskühlschrank, der allen hungrigen Interessent/innen als Austauschplattform zur Verfügung steht. Hier können jederzeit Lebensmittel, die nicht mehr konsumiert werden, in das Kühlfach gelegt oder gratis mit nach Hause genommen werden. Ich persönlich weiss erst kürzlich von diesem Angebot. Als ich das letzte Mal am Kühlschrank vorbeikam, fand ich dort ein paar Croissants, Brötchen und anderes Chrömlizeug. Die Idee hinter Madame Frigo finde ich toll! Jetzt müsste man das Tauschgeschäft nur noch an die breite Masse und vor allem zu den Grossverteilern bringen.

Bild: Das könnte dich bei Madame Frigo erwarten. (Quelle: MF Lenzburg)
Lange Rede kurzer Sinn: Auch wenn mich das Thema Anti-Food-Waste total euphorisch stimmt, weiss ich, dass die Welt durch ein paar gerettete Kilo Nahrung nicht besser wird. Aber es tut gut, wenn man irgendwo damit anfängt. Zum Beispiel in der eigenen Heimatstadt.
Bist Du auch ein Essensretter? Zeig uns Deine Beute mit dem #welovelenzburg!