Die Sonderausstellung mit der gleichnamigen Jubiläumspublikation «Voller Energie» anlässlich des Zentenariums der Städtischen Werke Lenzburg greift die unterschiedlichen Aspekte von Energie und Wasser auf. Schliesslich besteht alles aus Energie und Wasser: der Kosmos, die Natur, gar der eigene Körper. Aktuell sorgen Energie und Wasser besonders für Gesprächsstoff und politische Auseinandersetzungen. Die Energiewende etwa ist ein omnipräsentes Thema. Sauberes Wasser ist seit Jahrzehnten ein globales Problem. Unser «Überfluss» und «Abfluss» ruft nach ressourcenbewussten und energieoptimierten Abläufen – gerade vor dem Hintergrund einer immer stärker geforderten Nachhaltigkeit, auf lokaler wie globaler Ebene.
Wirft man einen Blick auf die regionale Entwicklung entlang des Aabachs, so sind die geflügelten Worte «Voller Energie» und «alles fliesst» besonders zutreffend. Denn im Laufe der letzten 300 Jahre entstanden entlang des Aabachs neben mehreren Mühlen
zahlreiche kleine Gewerbebetriebe (Tabakstampfi, Sägerei, Hammerschmiede). Die Wasserkraft war für die Industrialisierung seit dem 18. Jahrhundert die notwendige Voraussetzung. Der wirtschaftliche Aufschwung Lenzburg setzte vor über 150 Jahren Jahren mit der Gründung verschiedener Fabrikbetriebe ein. Die Gründung der Hypothekarbank (1868) und der Anschluss an das Eisenbahnnetz (1877, Seethalbahnlinie 1883) waren wichtige Faktoren für diese Entwicklung. So ist es nicht verwunderlich, dass die wirtschaftliche Stärke bis heute deutlich von der Industrie geprägt ist. In Lenzburg entstanden schliesslich Marken von Weltruf: Auf das Textilimperium der Familie Hünerwadel folgten klingende Namen wie Hero, Mammut und Wisa Gloria. Entlang des Aabachs entflammte ein regelrechter Erfindergeist: Was hier in Lenzburg entstand und teils bis heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus Verbreitung findet, ist bemerkenswert. Technisch betrachtet führte also der natürliche Wasserfluss des Aabachs zum Energiefluss. Eine allmähliche Optimierung des Arbeits-, Leistungs- und Produktionsflusses steigerte den Waren- und Finanzfluss. Die Elektrifizierung führte schliesslich zum Strom-, Gas-, LED-Licht- und schliesslich zum Daten- und Netzwerkfluss. Alles fliesst also – ganz in Heraklits Sinne.
In der Sonderausstellung und der Jubiläumspublikation prallen Fiktion und Realität, Fakten und Fabulierlust aufeinander. Der «Fluss» findet seine szenografische Umsetzung im Erzählfluss entlang der Wasserleitungen von (Themen-)Insel zu (Themen-)Insel. Durch die energietechnische Wassernutzung wird letztlich der paradiesische Urzustand der ersten Insel mit dem Flaschenwasser als Industrieprodukt im zweiten Ausstellungsraum verbunden. Die Inseln sind also Erklärstationen. Entlang des Wasserflusses wird etwa das natürliche Kreislaufprinzip erklärt und ist auch als Schulklassenangebot erfahrbar; die farbenfrohen Werbeplakate zeigen Symbole und Aggregatszustände von Wasser; die Fabrik-Themeninsel wiederum beleuchtet ausgewählte Lenzburger Industrieunternehmen; im Experimentierlabor kann das Medium Wasser auf Dichte, Leitfähigkeit, Spannung und weitere Eigenschaften untersucht werden.
Die Redewendung nimmt bildlich gesprochen Bezug auf den Schreib- und Lesefluss; wenn etwa der Aabach als Ideenfluss und literarisch als Zauberfluss erstrahlt. Wenn aber Sprache nicht mehr ausreicht und der Energiefluss im Sinne eines metaphysischen Kraftflusses begreifbar wird, dann kommt dem physikalischen Energieerhaltungssatz plötzlich eine gänzlich neue Bedeutung zu – etwa bei den Heiligenbildern des orthodoxen Glaubens. Wirklich prickelnd wird das Ganze aber dann, wenn kunsthistorische Ikonen zu Referenzen in der Populärkultur werden und Superhelden wie «Mr. Electric», «Superman» und «Mera» die Naturkräfte mit «voller Energie» beherrschen. Gar Michelangelos «Pietà» wird dann umgepolt.
Die Sonderausstellung «Voller Energie» will in die thematische Vielfalt rund um Wasser und Energie einladen, «gluschtig machen», über die eigenen Grenzen hinauszublicken und vielleicht den einen oder anderen Gedankenfluss in Gang zu setzen. Man darf sich einfach treiben lassen…
www.vollerenergie.ch
Sonntag, 6. März 2022, 11.00 Uhr, Dépendance Seifi des Museums Burghalde: Eröffnung der Sonderausstellung «Voller Energie»
Die Ausstellung «Voller Energie» ist bis Ende 2022 in der Dépendance Seifi des Museums Burghalde zu sehen.
Wir verlosen 2 Eintritte für die Ausstellung «Voller Energie»! Eine E-Mail an info@welovelenzburg.ch mit Namen, Adresse und dem Betreff «I Love Energy» bis Mittwoch, 2. März 2022, um 23.59 Uhr, genügt, um an der Verlosung teilzunehmen. Die Gewinner:innen werden bis Donnerstag, 3. März 2022, 12.00 Uhr, benachrichtigt.
Eine historische Sicht auf den Fluss
Wirft man einen Blick auf die regionale Entwicklung entlang des Aabachs, so sind die geflügelten Worte «Voller Energie» und «alles fliesst» besonders zutreffend. Denn im Laufe der letzten 300 Jahre entstanden entlang des Aabachs neben mehreren Mühlen
zahlreiche kleine Gewerbebetriebe (Tabakstampfi, Sägerei, Hammerschmiede). Die Wasserkraft war für die Industrialisierung seit dem 18. Jahrhundert die notwendige Voraussetzung. Der wirtschaftliche Aufschwung Lenzburg setzte vor über 150 Jahren Jahren mit der Gründung verschiedener Fabrikbetriebe ein. Die Gründung der Hypothekarbank (1868) und der Anschluss an das Eisenbahnnetz (1877, Seethalbahnlinie 1883) waren wichtige Faktoren für diese Entwicklung. So ist es nicht verwunderlich, dass die wirtschaftliche Stärke bis heute deutlich von der Industrie geprägt ist. In Lenzburg entstanden schliesslich Marken von Weltruf: Auf das Textilimperium der Familie Hünerwadel folgten klingende Namen wie Hero, Mammut und Wisa Gloria. Entlang des Aabachs entflammte ein regelrechter Erfindergeist: Was hier in Lenzburg entstand und teils bis heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus Verbreitung findet, ist bemerkenswert. Technisch betrachtet führte also der natürliche Wasserfluss des Aabachs zum Energiefluss. Eine allmähliche Optimierung des Arbeits-, Leistungs- und Produktionsflusses steigerte den Waren- und Finanzfluss. Die Elektrifizierung führte schliesslich zum Strom-, Gas-, LED-Licht- und schliesslich zum Daten- und Netzwerkfluss. Alles fliesst also – ganz in Heraklits Sinne.
Im Erzählfluss von Insel zu Insel
In der Sonderausstellung und der Jubiläumspublikation prallen Fiktion und Realität, Fakten und Fabulierlust aufeinander. Der «Fluss» findet seine szenografische Umsetzung im Erzählfluss entlang der Wasserleitungen von (Themen-)Insel zu (Themen-)Insel. Durch die energietechnische Wassernutzung wird letztlich der paradiesische Urzustand der ersten Insel mit dem Flaschenwasser als Industrieprodukt im zweiten Ausstellungsraum verbunden. Die Inseln sind also Erklärstationen. Entlang des Wasserflusses wird etwa das natürliche Kreislaufprinzip erklärt und ist auch als Schulklassenangebot erfahrbar; die farbenfrohen Werbeplakate zeigen Symbole und Aggregatszustände von Wasser; die Fabrik-Themeninsel wiederum beleuchtet ausgewählte Lenzburger Industrieunternehmen; im Experimentierlabor kann das Medium Wasser auf Dichte, Leitfähigkeit, Spannung und weitere Eigenschaften untersucht werden.
«Im Fluss sein»
Die Redewendung nimmt bildlich gesprochen Bezug auf den Schreib- und Lesefluss; wenn etwa der Aabach als Ideenfluss und literarisch als Zauberfluss erstrahlt. Wenn aber Sprache nicht mehr ausreicht und der Energiefluss im Sinne eines metaphysischen Kraftflusses begreifbar wird, dann kommt dem physikalischen Energieerhaltungssatz plötzlich eine gänzlich neue Bedeutung zu – etwa bei den Heiligenbildern des orthodoxen Glaubens. Wirklich prickelnd wird das Ganze aber dann, wenn kunsthistorische Ikonen zu Referenzen in der Populärkultur werden und Superhelden wie «Mr. Electric», «Superman» und «Mera» die Naturkräfte mit «voller Energie» beherrschen. Gar Michelangelos «Pietà» wird dann umgepolt.
Die Sonderausstellung «Voller Energie» will in die thematische Vielfalt rund um Wasser und Energie einladen, «gluschtig machen», über die eigenen Grenzen hinauszublicken und vielleicht den einen oder anderen Gedankenfluss in Gang zu setzen. Man darf sich einfach treiben lassen…
www.vollerenergie.ch
Sonntag, 6. März 2022, 11.00 Uhr, Dépendance Seifi des Museums Burghalde: Eröffnung der Sonderausstellung «Voller Energie»
Die Ausstellung «Voller Energie» ist bis Ende 2022 in der Dépendance Seifi des Museums Burghalde zu sehen.
Wir verlosen 2 Eintritte für die Ausstellung «Voller Energie»! Eine E-Mail an info@welovelenzburg.ch mit Namen, Adresse und dem Betreff «I Love Energy» bis Mittwoch, 2. März 2022, um 23.59 Uhr, genügt, um an der Verlosung teilzunehmen. Die Gewinner:innen werden bis Donnerstag, 3. März 2022, 12.00 Uhr, benachrichtigt.