Stadtgespräch

«Einfach gut» darf Naturgartenpark eröffnen

Ein Teil der «Baumannsmatte», die aktuell von der JVA bewirtschaftet wird, soll dem Verein «Einfach gut» vorübergehend zur baubewilligungsfreien Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Von Silvia Dell’Aquila

Der Lenzburger Verein «Einfach gut» hat sich zum Ziel gesetzt, praktische Wege aufzuzeigen, wie jede und jeder einzelne und die Gemeinschaft insgesamt zu einem einfacheren, aber dennoch genussvollen Leben beitragen können. Nun erhält der Verein von der Stadt eine 4000 Quadratmeter grosse Fläche auf der «Baumannsmatte» zur Verfügung, um hier einen Naturgartenpark zu entwickeln. Dieser soll für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein und auch als Experimentierfeld für Themen wie Ernährung, Biodiversität und Handwerk dienen.

Besonders glücklich über die Nutzungsvereinbarung sind in erster Linie Prisca Keel und Dani Geser vom Verein «Einfach gut». Sie erinnern an den erfolgreichen Auftakt des Projekts auf dem Promenade-Platz letztes Jahr, der wichtige Erkenntnisse über die Wünsche der Lenzburger Bevölkerung zutage förderte. «Die Lenzburgerinnen und Lenzburger möchten nicht noch mehr Events, sondern einen Ort im Grünen als Treffpunkt, zum Verweilen, zum Gärtnern, Essen, Kochen und Experimentieren», so Prisca.

Startschuss fällt am 1. April

Der Startschuss für die aktive Beteiligung fällt am 1. April mit einem Treffen aller Interessierten, die eingeladen sind, Pflanzen aus ihrem Garten oder Balkon auf die «Baumannsmatte» mitzubringen. Mit ihnen soll der Park anfangen zu wachsen und gedeihen. Das sei auch wirklich kein Aprilscherz, fügt Dani hinzu. «Der partizipative Ansatz ist ein Kernpunkt des Projekts», betont Prisca. Der Naturgartenpark soll nicht nur ein physischer Raum sein, sondern auch ein sichtbares Modell für nachhaltige Kreisläufe und ein gutes Zusammenleben in der Stadt.

Die Nutzungsvereinbarung ist mit Auflagen verbunden, unter anderem der Pflege und des Unterhalts des Geländes durch den Verein. Sollten zukünftige Nutzungskonzepte des Vereins Baumassnahmen erfordern, müssen diese den ordentlichen Weg des Baubewilligungsverfahrens beschreiten. Doch das Ziel steht fest: «Lenzburg als Modellstadt für ein einfaches und gutes Leben zu etablieren, in der Gemeinschaft, Diversität und Nachhaltigkeit nicht nur Worte sind, sondern gelebte Praxis».