Stadtgespräch, Voyeur*in

Zu Besuch in Husers Kunst Kiosk

Auch dieses Jahr haben Brigitte und Fritz Huser ihr Atelier im Müllerhaus pünktlich zur Adventszeit in „Husers Kunst Kiosk“ verwandeln. Das Paar zeigt in heimeliger Atmosphäre ihre Werke – und erzählt vom kreativen Leben und Wirken.

Von: Olga Kuck

Bilder: Roman Gaigg

Das Atelier von Husers besteht aus zwei hellen Räumen. Man fühlt, dass es nicht nur ein Ort des Schaffens ist, sondern auch eine Art Zuhause. Brigitte Huser zeigt mir ihre Filzbilder und -Objekte, dann ihre Ringe mit Knopfverzierung. Sie kreiert auch Schals aus hochwertigen Stoffteilen und wandert regelmässig in den Bergen, wo sie wilde Alpenkräuter sammelt und zu Tee verarbeitet. Die Tütchen mit getrockneten Kräutern sind im Regal direkt unterhalb der Farbpigmente aufgereiht.

Bild: Alle Farben mischt Fritz aus Pigmenten selbst.

Meine Augen können sich nicht sattsehen an den vielen „Sachen und Sächelchen“, die hier ausgestellt sind. Mir kommt es so vor, als hätten Brigitte und Fritz das Talent, auch die unscheinbarsten Dinge des Lebens wahrzunehmen und ihnen durch ihr Zutun eine weitere Dimension einzuhauchen. Husers und ich sind rasch per Du und ich merke gar nicht, wie die Zeit fliegt. Während mich ein frischgemachter Kafi wärmt, werden wir drei immer gesprächiger.

Bild: Brigitte im Nebenraum des Ateliers. Für den Kunst Kiosk durften die Husers einen weiteren Raum des Müllerhauses brauchen.

Das Künstlerpaar lebt eigentlich im Seetal. Trotzdem gelten sie in Lenzburg als Einheimische. Den Bezug zur Stadt erkennt man in vielen Bildern von Fritz Huser. In seinen Werken spielt er oft mit den Häuserkonstellationen, indem er die Reihenfolge neu arrangiert. Jedes Bild erzählt auf poetische und manchmal philosophische Art und Weise eine Geschichte.

Bild: Kleine Dinge werden gross. Hier beschriftet Fritz gepresste Blätter.

Fritz hat schon einige Kunstaufträge der Stadt realisiert. Für den Lenzburger Advent im Jahr 2018 malte er sogar einen Adventskalender (Anm.: liebes Lenzburg, wir brauchen so etwas spätestens 2021 wieder!). Auch der diesjährige Bastelbogen des Freischarenmanövers entstand in Husers Atelier.

Bild: Seit 1999 besteht das Atelier von Brigitte und Fritz.

Der Kunst Kiosk ist eine warme Stube voller Überraschungen. Der Titel „Kiosk“ ist aber bewusst gewählt. Alle ausgestellten Werke – grosse, kleine, stoffige oder gemalte – sind verkäuflich. Man kann sich durchstöbern und herrlich vertun. So wie in einem Kiosk eben. Kleiner Geheimtipp für jeden, der noch nach einem Weihnachtsgeschenk sucht.

Bild: Ein Platz zum Stöbern und Verweilen.

Für mich war der Besuch in Husers Kunst Kiosk ein Ausflug in die Welt der Kreativität, was ich sehr genossen habe. Auch die Gespräche waren für mich als Hobby-Malerin eine Inspiration. Nicht zuletzt durfte ich als Erinnerung sogar zwei Weihnachtskarten der Lenzburger Altstadt mit nach Hause nehmen.

Bild: Eingang zum Müllerhaus.

Ich danke Brigitte und Fritz Huser für den herzlichen Empfang. Husers Kunst Kiosk bleibt noch eine Weile offen und wer mag, soll ihn unbedingt besuchen. Um ein Gedränge zu vermeiden, haben die Husers ihre Öffnungszeiten verlängert. Man kann Donnerstag, Freitag, Samstag, Montag oder nach Absprache vorbeischauen. Individuelle Besuche sind sogar ausdrücklich erwünscht! Wie? Einfach via Email, fritz@fritzhuser.ch, per Telefon 062 888 01 70 anmelden oder ganz einfach an der Haustüre im Müllerhaus klingeln.

Mehr Informationen zu Brigitte und Fritz Huser finden Sie unter: www.fritzhuser.ch